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Channel: Lieblingsmarke werden | Ulrike Zecher – Marke. Text. Webseite.
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#LieblingsMarke N° 12 – Tamara Krantz

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Meine #LieblingsMarke Tamara Krantz

Meine LieblingsMarke Tamara lässt es richtig krachen; wenn sie mit sympathischem Wumms bei ihren Kundinnen landet. Sie macht mit ihrer Personenmarke sowie ihrem Aussehen Mut und Lust aufs Anderssein.
Mit ihr könnte ich mir einen realen Superheldinnen-Abend in Berlin-Mitte vorstellen, wo wir uns bei einem Gin über Markenbildung austauschen.

Dein Business als Schlagzeile auf der ersten Seite … was stünde da?

„Die erste reale Superheldin? Frau im pinken Umhang befreit Unternehmerin aus Kundentief.“ Ok, käme wahrscheinlich auf das Blatt an, das da über mich schreibt. Das hier gilt wohl eher der großen, deutschen, vierbuchstabigen Zeitung mit den vielen Lesern. Dafür würde ich sogar mit Umhang vor blauem Himmel und mit pinker Superheldenmaske posieren. Wenn es dennoch seriöser zugehen muss, tut es vielleicht auch: „Rebell mit Charme: Wie Grafikerin Tamara Krantz Unternehmerinnen stark macht.“

„Ich mache mein Ding“, sagen viele Selbstständige. Was heißt das denn für dich? – Und weil wir gerade dabei sind: Erzähl uns doch auch gleich, wie du „Erfolg“ definierst.

Mein Ding ist meine Arbeit tatsächlich: Ich mache sie vor allen Dingen so, wie ich sie als Kunde gern auch bekommen würde. Mit viel Service, viel Herz, viel Verständnis und jeder Menge Spaß und einer Prise Andersartigkeit. Mittelmäßig und gewöhnlich – dafür bin ich einfach nicht gemacht. Dass das Ergebnis auch noch stimmen muss, dürfte sich von selbst verstehen.

Für mich bedeutet Erfolg genügend finanzielle Mittel UND Freiraum zu haben, um mich auch außerhalb der Arbeit ausleben und verwirklichen zu können. Meine Arbeit bedeutet mir ebenso viel und ist auch Teil meiner Selbstverwirklichung. Beruflicher Erfolg ist ganz klar, wenn ich anderen Unternehmerinnen mit meiner Arbeit auf die nächste Karrierestufe schubsen kann und Probleme löse, an denen sie schon lange knabbern. Meist ist das das häufige Leid der zu-wenigen-Kunden. – Klingt irgendwie lahm? Ist es aber nicht. Andere erfolgreich machen macht sehr glücklich! Auch gar nicht aus einem so (nur) selbstlosen Standpunkt heraus. Wenn ich eine andere Unternehmerin erfolgreicher machen kann, ist das auch mein Erfolg und macht mich Stolz.

Für mich bist du ganz klar eine Marke. Siehst du dich/dein Business selbst so? – Was braucht es deiner Meinung nach, um zu einer Marke zu werden, die Kunden begeistert?

Ja, der pinke Fuchs für den ich stehe oder besser, der ich bin, der hat sich vollkommen etabliert! Häufig kriege ich von mir nahezu unbekannten Menschen Links zu Fuchsschmuck oder pinken coolen Sachen geschickt, da muss ich schmunzeln, fühle mich aber auch geehrt. (Wenn man „pinke Grafikerin“ googelt, findet man mich außerdem auf Seite 1. Das fand ich beim Testversuch ganz schön erstaunlich und gruselig, ehrlich gesagt…)

Ich glaube Menschen sind fasziniert und begeistert von Dingen, die uns auch als Kind angelockt haben: Neues, verrücktes, mutiges… überall da, wo wir Farbe bekennen, nicht nur tatsächlich auf dem Kopf, sondern auch im übertragenen Sinne, sorgen wir für Begeisterung. Oder zumindest starke Emotionen, die nicht unbedingt nur positiv ausfallen müssen. Aber sobald die Gefühle mit im Boot sind, hat man erst Gelegenheit Menschen und Kunden zu erreichen.

Von daher: Gesicht zeigen und das am besten so wie’s ist. Wir haben alle etwas an uns, das uns auszeichnet. Wer das nach außen kehren und kommunizieren kann, ist auf einem guten Weg.

Supertoll zu sein, ein attraktives Produkt und großartige Ideen alleine reichen nicht aus. Wie und wo machst du neue Angebote sichtbar? 

Ich wirke nicht so, ich sehe nicht so aus und kaum einer glaubt es mir: Aber ich bin der geborene introvertierte Unternehmer! Netzwerktreffen, Messen oder ähnliches versetzen mich in ganz unschöne Zustände. Da setze ich (zumindest im klassischen Rahmen) also keinen Fuß mehr drauf, auch wenn ich anfangs dachte, ich müsste das tun.

Ich fühle mich unterwegs auf Reisen oder Zuhause am wohlsten und so beschränkt sich mein Marketing vor allem auf Social Media Kanäle – die ich eben von überall erreiche und auch, wenn ich im Schlafanzug lieber einen Tag auf dem Sofa verbringe, anstatt auf dem Podium einer Diskussion. Empfehlungen und viel „Mitmischen“ im Netz tun ihr übriges. Kaltakquise oder solch grausame Erfindungen verweigere ich konsequent. Man muss sich das eigene Leben ja nicht verunstalten…

ES wird ja immer empfohlen, dass man so schreibt, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Wie siehst du das?

Absolut genauso! Ich bin nicht gerade ladylike was die Auswahl meiner Wortwahl betrifft und ich bin’s eigentlich auch sonst eher selten. (Das Kuriosum „Kleider tragen“ habe ich beispielsweise erst vor kurzem entdeckt.) Wenn ich mit meinen Kundinnen spreche, passiert das genau in dem Ton in dem ich denke, fühle, oder auch sonst unterwegs bin. Sprachlich plötzlich was Anderes einzuschlagen wäre einerseits unglaubwürdig, andererseits auch ein wenig schizophren. Und wie oben schon bemerkt: Ich glaube es ist gerade unsere Andersartigkeit, die uns zu Marketing-Helden macht. Kein Grund das hinter 0-8-15 Formulierungen oder Standardwortschatz zu verstecken.

Gerade in den ersten Jahren der Selbstständigkeit macht man ja oft mal komische Dinge oder gerät in peinliche Momente: Mit welchem Schwank aus deiner Business-Jugend würdest du mich zum Lachen bringen?

Dank meinem introvertierten Businessleben geschehen solche Dinge glücklicherweise meist hinter Verschluss und ohne Zuschauer, weshalb ich hier tatsächlich kaum etwas Brisantes ausplaudern kann. (Denn zum Blamieren muss ja schon noch jemand da sein, vor dem man das tun könnte…)

Aber wenn ich ganz weit zurückgehe, zum Beispiel in die Zeit meiner Ausbildung, kann ich folgende Hammerstory verkünden: Trotz späterer Ehrung als beste Absolventin der Schulhistorie habe ich meinen Platz in der Ausbildung nur als „Aufrücker“ bekommen. Der Einstellungstest bestand nämlich zu 95% aus Aufgaben bei denen man irgendwas malen sollte, wofür ich ziemlich sicher der ungeeignetste Mensch der Welt bin. „Was hast’n dir dabei eigentlich gedacht…?“, sagte mein Ausbilder später mal beim Rückblick auf die Testunterlagen, dann haben wir beide sehr gelacht.

Gibt es irgendeine Devise, die du als Kind schon verinnerlicht hast, die dir heute in der Selbstständigkeit gute Dienste erweist? – Was deine Oma immer gesagt hat oder was mit deinem Taschengeld zu tun hatte …, oft lernen wir ja früh unsere „Lektionen“ und manche bewähren sich später noch!

Meine Eltern haben mir glücklicherweise ein ausgezeichnetes Verständnis von Gerechtigkeit, Fairness und Mitgefühl mitgegeben, was schon früh dazu führte das ich Frösche oder Marienkäfer befreite und in die Natur zurückbrachte, nachdem Nachbarskinder sie für merkwürdige Forschungszwecke oder Spiele eingefangen hatten.

Immer fair zu bleiben, alle mit dem nötigen Respekt zu behandeln und kein krummes Zeug anzustellen ist mir ein inneres Bedürfnis und hilft auch im Businessleben weiter. (Daran glaube ich fest, auch wenn die großen korrupten Konzerne andere Rückschlüsse zulassen.) Man sieht sich immer zwei Mal im Leben, oder in Selbstständigenkreisen sogar eher noch häufiger. Besser, man hat sich dann immer korrekt verhalten oder Fehler einfach anständig aus der Welt geräumt. So kann man überall mit gutem Gewissen auftauchen.

Die Marke hörbar machen. Wenn dein Lieblingsmusiker deiner Marke einen Song widmen würde? Was würden wir dann hören? Heavy Metal, Popsong oder Schlager? Und welche Zeile darf auf keinen Fall im Song fehlen?

Auf jeden Fall handgemachte Musik, also eine tolle Stimme, eine tolle Gitarre und am besten auch nur eine Person die beides vereint. Das wäre ein Song zum mitsingen und klatschen, zum tanzen und bewegen, aber nicht mit Ballermannsongtext, sondern was tiefem, was alle irgendwie erwischt und packt, und sie an diese eine bestimmte Person oder Situation denken lässt, während sie aus vollem Herzen mitsingen.

Glücklicherweise wurden schon so viele tolle Lieder geschrieben, dass ich mich mit Erlaubnis von Farin Urlaub gern an einem seiner Sätze** bedienen würde: „Mach es wieder gut,
mach dich endlich frei, es ist nie vorbei.“*

*Die würde er mir nie geben! Ha ha.
** Farin Urlaub – Trotzdem

Herzlichen Dank für deine Antworten, liebe Tamara.

 

#LieblingsMarke

#LieblingsMarke

#LieblingsMarke ist die neue Interviewreihe von Schreibcoach Ulrike Zecher.
„Du bist meine #‎LieblingsMarkeDu bereicherst mein Leben. Macht’s es bunter, lustiger, vielfältiger. Ich lerne neue Dinge von dir, die du gerne im Netz teilst.
Du zeigst mir den Menschen hinter deiner Website und den Social-Media-Kanälen. Manchmal bringst du mich zum Staunen, zum Weinen oder zum Lachen. Und wenn du mich mal ärgerst, verzeihe ich dir das sehr schnell …
Ich möchte dich nicht mehr missen. Meine Leser möchten dich unbedingt kennenlernen. Ich freue mich auf deine Antworten in meinem Blog.“

Der Beitrag #LieblingsMarke N° 12 – Tamara Krantz erschien zuerst auf Ulrike Zecher Emotionsberatung.


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